Antwort: Wenn Sie die Sammlung behalten und fortführen möchten,
werden Sie durch die  einschlägigen Kataloge (Michel 18 EUR oder Philex 10 EUR) schnell hinter den Wert  Ihrer Sammlung kommen. Jedoch ermittelt sich dieser
Wert nicht streng durch  Addition aller Einzelmarken (insbesondere wenn sehr
viele gleiche darunter  sind).
 Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, daß Briefmarken
wertvoller sind je älter  sie werden (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Unter den Marken gleichen Alters  läßt sich dann noch unterscheiden
hinsichtlich Dauermarken und Sondermarken,  bezüglich des ehemaligen
Nennwertes der Marke sowie der Erhaltung (gestempelt,  postfrisch oder mit
Falz). Hier gilt meistens Sondermarken sind mehr wert als  Dauermarken (weil die
Auflage zeitbedingt viel geringer ist -> seltener), je  höher der
Nennwert desto seltener der damalige Verbrauch (-> höherer Wert) und 
postfrische Marken (unbeschädigte Gummierung, kein Stempel) sind mehr wert
als  gestempelte. 
 Aber selbst wenn Sie jetzt feststellen, daß Sie sehr viele
gestempelte Dauermarken  mit geringem Nennwert erhalten haben, heißt das
noch nicht sofort, daß dort keine  wertvolle Marke dabei ist. Jedoch muß
man vor übertriebenen Erwartungen warnen.  Briefmarken sind keine Aktien
oder Bundesschatzbriefe. Eine Einzelmarke mit  einem Katalogwert über 5 EUR
gilt durchaus schon als wertvoll. Marken mit einem  Katalogwert von über
50 EUR oder gar über 500 EUR kommen zwar vor jedoch sollte  man nicht
erwarten, diese in größeren Mengen innerhalb einer Sammlung 
vorzufinden (meist existieren vielleicht 5 bis 10 Marken mit einem Wert von ca. 
50 EUR). 
 
Frage: Wer kann mir weiterhelfen, wenn
ich mit den Katalogen nicht zurecht komme ?
Antwort:  Wenn Sie sich nicht ganz alleine und ganz ohne Hilfe mit
Briefmarken beschäftigen  möchten, dann steht Ihnen z.B. der Weg
offen, sich an den Briefmarkenverein vor  Ort zu wenden (Adressen finden Sie über
den Bundesverband Deutscher  Philatelisten,
http://home.t-online.de/home/Briefmarken/ ...Bundesverband ...der Verein vor Ort
...Landkarte mit Postleitzahlen). 
 Wenn Sie ein typisches Album aus Ihrer Sammlung zu einem Treffen
mitbringen, wird man Ihnen im Ortsverein bestimmt näheres sagen können.
Wenden Sie sich dort  zunächst einmal an ein Mitglied des Vorstands. Die
beraten in jedem Fall sachkundig und  ohne den Hintergedanken, eine Sammlung
preiswert von einem Unwissenden aufkaufen zu können.
 
Frage: Soll ich meine Sammlung verkaufen
?
Antwort: In der Regel stecken in einer Sammlung aberhunderte Stunden
Arbeit und viele Erinnerungen. Somit handelt  es sich häufig mehr um
ideelle Werte, die jedoch nicht entgolten werden. Wenn  Sie auf das mögliche
Geld nicht angewiesen sind, aber nicht sofort weitersammeln  wollen, würde
ich an Ihrer Stelle die Sammlung an einem sicheren  (sonnen- und wassergeschützten)
Ort lagern und sie durch die Zeit im Wert  steigen lassen, um sie irgendwann
einmal fortzuführen, oder sie zu einem  Zeitpunkt zu verkaufen, zu dem mehr
Geld bezahlt wird. Die gebotenen Preise  korrelieren teilweise stark mit der
allgemeinen wirtschaftlichen Lage.
 Der Verkauf von Briefmarken zu einem halbwegs anständigen Preis ist
zur Zeit  sehr schwierig. Letztlich kommt es bei Briefmarken aber auch bei
Briefen auf die  Qualität (bzgl. Erhaltung und absolute Seltenheit) an.
Weiterhin ist es von  vorneherein kaum lohnend nur eine kleine Sammlung
verkaufen zu  wollen, es sei denn, der Katalogwert beläuft sich bei einem
Einzelstück auf  mindestens 25 EUR und bei dem Gesamtpaket auf mindestens
100 EUR bis 150 EUR.
 
 
Frage: Was kann ich erwarten für
meine Sammlung zu bekommen ?
Antwort: Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten:
 1.
Eigener Verkauf: Der Besitzer sucht verschiedene Veranstaltungen z.B. 
Tauschtage, Tauschabende der örtlichen Briefmarkenvereine, Flohmärkte
u.ä. auf  und versucht die Stücke einzeln an den Mann / die Frau zu
bringen. Das kostet  viel Zeit, gibt aber einen relativ hohen Erlös.
 2. Verkauf an einen Händler: Der Besitzer verkauft seine Sammlung an
einen  örtlichen Briefmarkenhändler. Dieser bietet dafür in der
Regel ca. 10% des  Katalogwertes. Dafür verliert man kaum Zeit.
 Sollten Sie im Besitz von heimatkundlich interessanten Belegen sein, also
z.B.  Briefe mit örtlichem Sonderstempel, Postkarten mit Orts-Motiv, bietet
sich  das gezielte Aufsuchen der Veranstaltungen des örtlichen
Briefmarkenvereins an (Termine siehe Internet BDPh oder örtliche
Tageszeitung). Mit etwas Glück  findet sich dann dort ein Abnehmer für
diese Belege - der Erlös kann relativ  hoch sein.
 Ein Weg einen günstigen Preis zu bekommen, könnte auch darin
liegen, den  Vorschlag zu unterbreiten, den Wert der Sammlung statt in Bargeld
in Briefmarken  zum Frankaturwert aufzuwiegen, die Sie dann für Ihre
private Post verwenden können. (Es besteht zur Zeit ein Überschuß
an Marken in  "1b-Qualität" -> weniger zum Sammeln geeignet).

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